Wieder ist ein Jahr vorbei und Silvester ist auch überstanden. Allerdings nicht in Spanien. Hier heißt Silvester Nochevieja und die Feiertagsorgie ist erst am 7. Januar vorbei, denn am 6. feiert man hier noch die Ankunft der Reyes Magos (Die Heiligen Drei Könige).
Nochevieja wird wie bei uns auch am 31. Dezember gefeiert. Man trifft man sich am Abend mit Freunden oder der Familie, isst ein ausgiebiges Mahl (meist was mit Fisch und Meeresfrüchten) und um 24 Uhr isst man seine 12 Weintrauben... "Moment... Was? Weintrauben? Wieso das denn?", höre ich Euch fragen.
Seit Anfang des 20sten Jahrhunderts gibt es in Spanien den Brauch mit jedem Glockenschlag der letzten Stunde des Jahres eine Weintraube zu essen. Wer mit dem letzten Schlag alle seine Trauben gegessen und hinuntergeschluckt hat, der kann sich dann etwas wünschen, was auch im neuen Jahr in Erfüllung gehen wird.
Mittlerweile werden im Fernsehen die Glockenschläge der Uhr der Plaza del Sol in Madrid live übertragen, so dass ganz Spanien gleichzeitig im Takt seine 12 Weintrauben schluckt. Ja schluckt, denn zum Kauen ist kaum Zeit. Der kluge Spanier sorgt vor und kauft kleine, kernlose und abgezählte Trauben in der Dose oder im Plastikbecher, denn die kann man hier überall zu Silvester kaufen (siehe Bild).
Manch Spanier munkelt, dass das alles von Wein-Industrie gesteuert wird, die sich so über weiteren Absatz ihrer noch verbliebenen Trauben freuen kann. Andere behaupten, dass die kernlose Weintraube extra nur für die Nochevieja gezüchtet wurde. Aber das sind alles nur Vermutungen...