
In Spanien gibt es jede Menge Fiestas (Feiertage) und das ist auch gut so, denn sie werden benötigt und sind daher dem Spanier heilig und unantastbar. Ich schreibe gerade jetzt darüber, weil es schon wieder Zeit ist für einen Feiertag, hatten ja schon seit 3 Wochen (da war Ostern - Semana Santa) keinen mehr gehabt! Gott sei Dank gibt es den 23. April, el día de San Jorge - der Tag des Heiligen Georg. Das ist der Typ, der gegen den Drachen gekämpft und ihn besiegt hat, der mit der Lanze. Naja, jedenfalls ist San Jorge auch der Schutzpatron des Bundesstaates Aragón und alle Menschen, die dort arbeiten haben fiestas und damit auch ich. Wer in Barcelona wohnt hat Pech gehabt, denn er lebt in Catalunia, die haben ihren eigenen Schutzpatron...
Jetzt muss ich erst einmal das System der Feiertage hier in Spanien erklären. Alle diese Tage sind in drei Kategorien unterteilt:
- Nationale Feiertage (Fiestas Nacionales), die gelten für alle Bundesstaaten
- Feiertage der einzelnen Bundesstaaten (Fiestas Autonómicas), die werden nur dort gefeiert
- Lokale Feiertage (Fiestas de la capital), die werden nur in der Region oder Stadt gefeiert
In Deutschland reibt sich Arbeitgeberpräsident Hundt schon von vornherein die schmierigen Hände und das Bruttosozialprodukt steigt gleich um einige Prozente, wenn in einem Jahr viele Feiertage auf Wochenenden fallen; die Arbeitnehmer stöhnen. Im Gegensatz dazu wird in Spanien streng darauf geachtet, dass auch ja keiner verloren geht. Das heißt, fällt einer dieser Feiertage im Jahr auf einen Sonntag, dann wird er einfach auf Freitag oder den nächsten Montag verschoben und sorgt so für ein langes Wochenende.
Jetzt kommt in Deutschland vielleicht Neid auf über die vielen Feiertage, aber mitnichten. Wenn man weiß, dass es hier in Spanien meist nur zwischen 18 und 22 Urlaubstage gibt und bedenkt, dass man Urlaubstage planen kann wie man will, aber Feiertage festgelegt sind, dann gleicht sich das alles wieder aus.
So, ich fahr jetzt ins lange Wochenende...