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Der Spanier an sich ist kein Freund von Anglizismen, alles was geht wird eingespanischt (españolizado) oder es wird so ausgesprochen, wie ein spanisches Wort. Dabei wird aus den Bands "U2" einfach "U-dos" und aus "Rolling Stones" wird "Los Rolins" oder "Los Estones" (im Spanischen wird bei einem beginnenden S immer ein E mit angefügt, so wie im Wort España).
Auch vor wahrer Kunst wird nicht halt gemacht. So kann es passieren, dass einem beim Gang durch den El Prado in Madrid antike Gemälde auffallen, weil man das Motiv irgendwo her kennt, nur den Namen unter dem Bild nicht zuordnen kann. Gut, El Greco kennt man. Das ist zwar auch eine komplette Einspanischung des wahren Namens Domínikos Theotokópoulos, aber immerhin so bekannt, dass man auch in anderen Ländern schon davon gehört hat. Aber wer bitteschön sind El Bosco oder Alberto Durero. Wenn man die Bilder kennt, hat man es leichter, denn normalerweise sind Hieronymus Bosch und Albrecht Dürer nicht nur in Deutschland bekannt wie bunte Hunde.
Schuld an diesem Sprachen-Wirrwarr, sowie auch an vielen anderen Sachen die in Spanien falsch laufen oder falsch gelaufen sind, hatte Franco und seine Politik der Abgrenzung und Isolierung. Bis zu seinem Tod war in spanischen Schulen nur Französisch als Fremdsprache zugelassen. Daher hat man es noch heute schwer, wenn man sich zum Beispiel beim Bäcker oder im Autobus verständlich machen will.