
Das Auto ist der Deutschen ihr liebstes Kind. Es wird gehegt und gepflegt. Jeder kleine Kratzer von anderen wird mit Gericht und Versicherung bestraft. Hier in Spanien sieht man das nicht so eng. Kratzer sind normal und kleine Beulen auch. Es wird darüber hinweg gesehen. Es bleibt einem auch gar nichts anderes übrig, denn bei so vielen Autos (in den kleinen, engen, meist mehrere Jahrhunderte alten Straßen) gibt es eben nicht viel Platz zum Parken oder Rangieren. Deutschland dagegen hatte das "Glück" nach dem 2. Weltkrieg die Stadtplanung an die neuen Gegebenheiten - den Siegeszug des Autos - anzupassen, in Spanien gab es diese Gelegenheit nicht.
Parkplätze sind kostbar und Tiefgaragen teuer. Gar nicht so selten, nach stundenlanger Parkplatzsuche und anschießendem Einkauf kommt man wieder zu seinem Auto zurück und findet es vollkommen zugeparkt vor (siehe Bild). Da bleibt meist nichts anderes übrig als zu hoffen, dass der andere Verkehrsteilnehmer nicht die Handbremse angezogen hat. Ansonsten hilft nur noch das hier oft zu sehende Ritual des Ausparkens: Bumm vorne, bumm hinten und dann raus. Böse Zungen behaupten, dass alle spanischen Autos zwar einen eingebauten "Park-Assistenten" besitzen, der hier allerdings anders klingt als in Deutschland, nämlich: *krach*. Man muss sich halt nur daran gewöhnen...