
Als Ex-Berliner aus dem Prenzlauer Berg bin ich nerviges Trommeln und Rasseln aus den, im Sommer, in Parks, so unvermeidbaren Bongos gewohnt und besitze deshalb die Kunst sie ohne Probleme so auszublenden, dass sie beim Lesen nicht stören.
Aber das hier ist anders. Größer. Gewaltiger. Unausblendbarer. Mich hält es nicht mehr im Haus. Der Mittagsschaf ist sowieso hin, an Einschlafen ist nicht mehr zu denken. Also los, ab in den Park. Je näher ich komme, um so mehr dröhnt mein Brustkasten, ja mein ganzer Körper, vom Widerhall der Bässe. Noch immer kann ich nichts sehen, nichts erkennen. Da, jetzt, endlich, der Lärm steigert sich in Unermessliche, ich habe das Gefühl kaum noch atmen zu können, Himmel und Hölle tun sich gleichzeitig vor mir auf und ich erkenne...
...ungefähr 50 Verrückte mit riesigen Trommeln und Pauken. Unter ihnen auch Omas, Frauen, Jugendliche und Kleinstkinder, die von den über gehängten Instrumenten fast verdeckt werden. Trotzdem schlagen sie mit einem solchen Enthusiasmus auf Ihr Blech, dass ich ganz taub davon werde.
Was passiert hier? Ich werde gerade Zeuge der Vorbereitungen zur Semana Santa, der spanischen Osterwoche, einer Zeremonie, die aus dem katholischen Glauben entstanden ist und sich zum spanischen Kulturgut entwickelt hat. Mehr dazu im folgenden Post über die Osterfeiertage in Spanien.
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